Geschichte

Entgegen seines Namens, entwickelte sich der Australian Shepherd in den USA. Seine genaue Rasseentstehung ist nicht dokumentiert, da rein nach Arbeitsleistung immer wieder verschiedene Schäferhundtypen eingekreuzt wurden. Ziel war es, einen möglichst vielseitigen und zähen Farmhund zu erhalten, der zum einen eng mit seinen Menschen zusammen arbeitet, auf der anderen Seite aber auch blitzschnell Situationen erfasst und selbst Entscheidungen trifft. Der Australian Shepherd sollte mit halbwilden Rindern zurecht kommen, die Farm schützen und jederzeit ansprechbar sein.

 

Es gibt einige Theorien, wie das “Australian” in seinen Namen kam. Die wahrscheinlichste Vermutung ist, dass einige der eingekreuzten Schäferhunde auf Schiffen aus Spanien Schafherden begleiteten, welche wiederum ursprünglich aus Australien stammten.

 

Die Beliebtheit der Rasse wuchs parallel zur Westernreiterei nach dem 2. Weltkrieg. Anfänglich hauptsächlich über das Western-Reiten, wurde die Rasse in den 1990ern auch in Deutschland bekannt. Mittlerweile ist der „Aussie“ ein beliebter, sportlicher Familienhund geworden.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Oft wird der Australian Shepherd als „Border Collie-Light“ verkauft. Tatsächlich ist er eher Allround-Farmhund als Hütespezialist, was seine Haltung prinzipiell auch für Menschen ohne Schafherde empfehlenswerter macht. Was ihn aber ebenfalls vom Border unterscheidet, ist ein oft nicht zu unterschätzender Wach- und Schutztrieb. Dazu kommt eine Hütehund-typische eher niedrige Reizschwelle.

Der Australian Shepherd in erster Linie ein robuster und ausdauernder Arbeitshund, der gefordert werden will. Er besitzt eine rasche Auffassungsgabe und eine große Bereitschaft Aufgaben zu übernehmen. Dies bedeutet auch, dass er sich selbst Aufgaben suchen wird, wenn sein Mensch ihm keine gibt. Durch seine Begeisterungsfähigkeit und seinen Willen, sich in seine Familie einzubringen, ist er relativ leicht erziehbar. Härte in der Erziehung ist in den meisten Fällen unnötig, zumal ein Aussie in der Regel sehr sensibel auf Ansagen seiner Menschen reagiert. Wichtig ist vor allem Souveränität, Begeisterungsfähigkeit und Konsequenz.

Der Aussie nimmt ihm übertragene Aufgaben sehr ernst, ist loyal und neigt nicht zum streunen.

Da es sich beim Hütetrieb um einen umgelenkten Jagdtrieb handelt, bringen viele Aussies auch mehr oder weniger viel Jagdtrieb mit. Dieser ist, durch entsprechende Erziehung und Auslastung, aber in der Regel gut zu kontrollieren.

 

 

Haltung

 

Wichtig ist eine gute Auslastung, sowohl körperlich als auch geistig. Dabei ist der Australian Shepherd für viele Sportarten zu begeistern. Neben dem Hüten eignen sich z.B. Agility, Obedience, Dog-Dance, die Begleitung am Pferd oder eine Rettungshundeausbildung. Ein gelangweilter Australian Shepherd dagegen kann unruhig oder überwachsam werden, die Inneneinrichtung zerstören oder anfangen Menschen zu hüten. Dennoch, oder gerade deshalb, ist es sehr wichtig, dass der Aussie im ersten Lebensjahr vor allem Ruhe lernt, sich zurück zu nehmen, und dass er nicht immer im Mittelpunkt steht. Übertreibt man es gerade beim jungen Hund mit der Bewegung und Beschäftigung, ist die Gefahr groß, dass man sich einen nimmermüden, aufgedrehten Hund heranzieht.